Bausanierungen

17. Juni 2025

Mission Polyurea-Bodenbeschichtung – Hochleistungseinsatz auf 2.700 m² in Bern

In einem mehrstöckigen Bauwerk in Bern wird zwischen April und Juli eine technisch anspruchsvolle Polyurea-Bodenbeschichtung auf insgesamt 2.700m² Fläche durchgeführt. Was von aussen wie ein Routineauftrag wirkt, war in der Ausführung alles andere als gewöhnlich – insbesondere durch die speziellen Schutzanzüge und das Equipment, die an einen Raumfahrt-Einsatz erinnern. Doch statt Schwerelosigkeit standen hier Präzision, Materialkenntnis und Umgebungsbedingungen im Vordergrund.

Der Ablauf im Überblick
1. Vorbereitung und Oberflächenbearbeitung
Zunächst wurden alle Flächen, die nicht beschichtet werden sollten, sorgfältig abgeklebt. Im Anschluss folgte das Kugelstrahlen – eine effektive Methode zur mechanischen Reinigung und Aufrauhung des Betons. Die Rückstände wurden mit anschliessend gründlich entfernt.

2. Schleifarbeiten und Gefälleausbildung
Die Wandaufbordungen wurden geschliffen, um saubere Übergänge zu schaffen. Rund um Pfeiler und entlang der Betonwände wurden Kontergefälle mit Epoxidmörtel modelliert – wichtig für die spätere Entwässerung. Anschliessend wurde die gesamte Bodenfläche ebenfalls mit Epoxidmörtel ausgeglichen.

3. Grundierung und Quarzsand-Abstreuung
Nach der Reinigung folgte entweder eine Grundierung mit Sikafloor 151 oder eine Kratzspachtelung. In beiden Fällen wurde die Fläche im Anschluss grosszügig mit Quarzsand (0.7–1.2mm) abgestreut, um eine griffige Oberfläche zu erzeugen. Nach dem Aushärten wurde der überschüssige Sand entfernt.

Polyurea-Applikation – das Kernstück des Projekts
Die Applikation des Sika 8800 Polyurea-Systems bildete den zentralen Arbeitsschritt.

+ Erste Schicht: Mindestens 2 mm, stellenweise bis 4 mm dick
+ Zweite Schicht: Ca. 1 mm, mit Normalkorund (0,6–0,85mm) im Überschuss abgestreut

Dieses zweischichtige System sorgt für eine widerstandsfähige, wasserdichte und mechanisch belastbare Oberfläche. Nach dem Aushärten wurde das überschüssige Streugut erneut abgesaugt.

Abschluss und Versiegelung
Als letzte Schicht wurde eine Versiegelung mit Sikafloor 390 im Farbton RAL 7032 (kieselgrau) aufgebracht. Diese schützt nicht nur die Beschichtung, sondern verleiht dem Boden auch eine saubere, professionelle Optik.

Technische Anforderungen und Herausforderungen
Ein kritischer Erfolgsfaktor bei diesem Projekt war die ständige Kontrolle der Umgebungsbedingungen:
+ Temperatur
+ Luftfeuchtigkeit
+ Taupunkt

Diese mussten während der gesamten Bauzeit im Toleranzbereich liegen, um die Qualität der Beschichtung nicht zu gefährden. Technische Probleme traten vereinzelt auf, konnten jedoch schnell gelöst werden – das Team war entsprechend vorbereitet.

Warum Polyurea?
Der Einsatz von Polyurea als Beschichtungssystem hat klare Vorteile – insbesondere in stark beanspruchten Bereichen wie in diesem Bauwerk. Polyurea härtet innerhalb von Sekunden aus, ist nahtlos, fugenlos und dauerhaft elastisch. Es schützt zuverlässig vor Feuchtigkeit, Chemikalien, Abrieb und mechanischer Belastung. Die Kombination aus Schnelligkeit, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit macht es zur idealen Lösung für Flächen, die nicht nur funktional, sondern auch dauerhaft dicht und pflegeleicht sein müssen.

Gerade bei mehrstöckigen Infrastrukturen mit technischer Nutzung bietet Polyurea einen entscheidenden Mehrwert: eine geschlossene Oberfläche, die auch bei intensiver Beanspruchung stabil bleibt – ohne Risse, Delamination oder Feuchtigkeitsschäden.

Wie bei einer gut geplanten Raumfahrtmission kam es auf jedes Detail an: präzise Abläufe, kontrollierte Bedingungen und ein eingespieltes Team. Das Ergebnis – 2.700m² hochbelastbare Bodenfläche – steht für technische Qualität und saubere Umsetzung. Mission erfüllt.

Projektdaten

Projektende
Juli 2025

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