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Rohrleitungsbau

22. März 2022

Versenkt im See. In Capolago

Seit ca. einem Jahr laufen die Arbeiten für die Verlegung einer 6 km langen Stahlrohrleitung von Capolago bis Bissone. Die Leitung, welche Erdgas mit einem Druck von 5 bar transportiert, wird in den See verlegt. Es besteht bereits ein Hauptverteilungsnetz, das die Verbraucher in den Gebieten Lugano und Mendrisiotto versorgt. Ziel ist es, die Verteilung dieses Energievektors an die Nutzer effizienter und sicherer zu gestalten. Die Ausschreibung der Aziende Industriali di Lugano (AIL) SA konnte drei spezialisierte Unternehmen als Konsortium gewinnen. Dies sind die Josef Muff AG als Rohrleitungsbauer, die Willy Stäubli AG für die Seearbeiten und die Comal.ch SA als Bauleiter.

In sorgfältigen Einzelschritten entsteht die 6000 m lange Pipeline. Drei jeweils 100 m lange Einzelstränge von Stahlrohren mit Durchmesser DN 300 werden direkt am Seeufer zusammengeschweisst. Die 300 m langen Abschnitte werden dann über ein Schienensystem in den Lago di Lugano transportiert. Mit Booten werden die Teilstücke zum Schweissponton gefahren, nach und nach mit dem bereits bestehenden Abschnitt zusammengeschweisst und auf den Seegrund gesenkt. Die Teilstücke müssen alle 100 m druckgeprüft werden. Auch die Isolationsprüfung mit 20 kV und der mechanische Schutz der Leitung müssen vor der Verlegung und Absenkung der Rohre sorgfältig und nach genauen Arbeitsanweisungen gemacht werden.

Eine der grössten Herausforderungen stellt die Geometrie des Seeufers und somit die Verlegung des 32 m langen Anfangsstücks dar. Da der Wassergrund bei Capolago weniger als 10 m beträgt, musste für die Absenkung erstmals ein Graben erstellt werden, um diesen Teil der Rohrleitung verlegen zu können. Das S-förmige Stück wurde aus zwei Kaltbogen zusammengeschweisst. Dieses musste danach im richtigen Winkel angehoben und an den bestehenden geraden Rohrstrang angeschweisst werden. Schwierigkeit bestand darin, das S-Stück über den vorbereiteten Graben im See zu schwenken, ohne den Boden zu berühren und den Kran zu überlasten. Gleichzeitig mussten die Boote auf dem See die 400m lange, bereits bestehende Leitung ausgleichen, die an den S-Teil angeschweisst wurde. Dieses Zusammenspiel der Boote und des Krans erforderte höchste Präzision.

 

Das S-Stück wird an den bestehenden Strang geschweisst.
Isolationsprüfung

 

Das S-Stück muss angehoben werden.
Die Rohrleitung wird ins Wasser gehoben.

 

Projektdaten

Bauherr
Aziende Industriali di Lugano (AIL) SA

Bauleitung
ARGE CaBis5-CJW c/o Comal.ch SA, Diego Solcà

Projektleiter
Josef Muff AG, Markus Hartmann

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