Die über 100-jährige Neumühlebrücke in Lauperswil im Emmental erstrahlt in neuem Glanz. Nach monatelanger Sperrung und umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde die Brücke am 8. November 2024 teilweise wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Rettung eines Kulturdenkmals
Die 1914 erbaute Neumühlebrücke wurde im November 2023 aufgrund akuter Einsturzgefahr vollständig gesperrt. Zunächst stand ein kompletter Abriss zur Debatte. Dank des Engagements von Experten wie Edgar Kälin und Prof. Dr. Eugen Brühwiler konnte die historische Brücke jedoch gerettet werden[2].
Innovative Sanierungstechniken
Die Sanierung umfasste mehrere Schritte:
– Entfernung des alten Belags zur Gewichtsreduzierung
– Freilegung und Reparatur der korrodierten Bewehrung
– Einsatz von Ultra-Hochleistungs-Faserbeton (UHFB)
– Verwendung von Styroporbeton zur dauerhaften Entlastung
– Neuer Fahrbahnbelag aus UHFB-Splitt-Matrix
Besonders innovativ war der Einsatz von UHFB, der erstmals mittels Betonpumpe über eine 60 Meter lange Schlauchleitung eingebracht wurde.
Wiedereröffnung und Ausblick
Seit dem 8. November 2024 ist die Brücke an Wochenenden für Fußgänger wieder begehbar. Die restlichen Arbeiten, wie Verputz und Instandsetzung der Widerlager, sollen bis Mitte Dezember abgeschlossen sein[5].
Die erfolgreiche Sanierung der Neumühlebrücke zeigt, wie historische Bausubstanz durch moderne Techniken erhalten werden kann. Sie ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Infrastrukturerneuerung im Emmental.
